54. Tag (10.07.) - Fanny bekommt abends leichte Blutungen. Gott sei Dank bemerken wir es sofort. Beim Tierarzt stellt sich heraus, das Fanny eine Schwangerschaftsvergiftung hat. In der Praxis erleidet sie dann einen regelrechten Blutsturz. Um die Hündin zu retten entschließen wir uns zu einem sofortigen Notkaiserschnitt. Um 20.30 Uhr kommen 5 Rüden und 4 Hündinnen zur Welt (alle dunkelgrau mit Daumenmarken). Davon überleben die Nacht 2 Rüden und 2 Hündinnen (Gewicht zwischen 380 und 440g). Fanny ist auf Grund des extrem hohen Blutverlustes sehr geschwächt, gleichzeitig sind ihre Blutwerte bedenklich. Die Nacht verbringe ich mit einem Bündel randalierender Würmer (ich hätte nie gedacht, dass so extreme Frühchen derart Radau machen können) und einer um ihr Leben kämpfenden Mutter schlaflos in unserem Wohnzimmer. Glücklicherweise haben wir uns Ersatzwelpenmilch zugelegt (die gebe ich Fanny normalerweise in der letzten Trächtigkeitswoche und nach der geburt zum Futter - das liebt sie), sodass ich das Quartett alle zwei Stunden mit der Flasche beglücken konnte. Hut ab vor jeder Hundemutter! Selbst bei (nur) 4 Welpen ein Fulltimejob - Füttern, Bäuchlein massieren, Geschäftlen wegräumen, Zwerg putzen...und der Rest der Bande tobt im Hintergrund, weil sie auch drankommen wollen. So geht es die ganze Nacht. Ein bissle einfacher wird es nachdem ich die glorreiche Idee hatte einen großen (nicht lachen!) Plüschelch in die Welpenkiste zu setzen. An den kuscheln sich die Kleinen und werden etwas ruhiger.

11.07. - Da ich nach der nächtlichen Grundsatzerfahrung (Null Schlaf und auch keiner in Aussicht!) keine Möglichkeit sehe die Kleinen mit der Flasche durchzubringen, entschließen wir uns händeringend eine Amme zu suchen. Den ganzen Tag verbringe ich im Internet und am Telefon - immer ein Hundebaby dabei fütternd, massierend oder putzend. Fanny geht es leider überhaupt nicht gut. Sie interessiert sich zwar für die Kleinen und pflegt ein bissle, aber sie ist einfach zu geschwächt. Beim Tierarzt bekommt sie nochmals Infusionen, sodass sich ihr Zustand einigermaßen stabilisiert. Mittags dann der erlösende Anruf: wir haben eine Ersatzmama in der LG 13 gefunden (EIN HOCH AUF DIE SCHWABEN!!!). Am gleichen Tag noch ziehen die Welpen um. Jetzt haben die kleinen Kämpfer die Chance ihres Lebens - wir drücken Euch die Daumen!

Gleichzeitig ein riesengroßes
DANKE an Euch alle, die ihr uns geholfen, Hilfe angeboten und mental unterstützt habt, vor allem Tierarzt Dr. Rossi und sein Team, Sandra und Georgie Grammozis, Kerstin und Achim Stahl, Andrea, Petra, Ilonka, Marcus, Heiko, Herrn Wolf von der Katzenhilfe Köln, unserem Landeszuchtwart Leonhard Schweikert, dem Landeszuchtwart der LG 13 Hans-Peter Rieker und all den Anrufern aus ganz Deutschland, die uns ihre Hündin als Mutter angeboten haben

13.07. - Fanny geht es besser; dafür brauchen wir eine neue Amme für die restlichen 3 Kleinen. Die Welpen der Ersatzmama waren einfach schon zu groß und kräftig, sodass unsere kleinen Frühchen keine Chance gehabt hätten. Momentan bekommen die 2 Buben und das Mädel die Flasche bei meiner lieben Freundin Sandra Grammozis, was sie mit einer Gewichtszunahme von inzwischen jeweils 50g danken. Gleichzeitig betreibt ihre kleine Jack-Russel-Terrier-Hündin Sky Körper- und Seelenpflege bei den Kleinen...
(...dazu braucht es keine Worte...und die Flasche immer griffbereit wenn die Schreihälse aufwachen...)
14.07. - was lange währt wird endlich gut: wir habe endlich DIE Amme für unsere drei gefunden. Im fernen Westerwald hat eine blonde Labradormama namens "Greta" am 07.07. nur eine Rüdenwelpen per Kaiserschnitt geboren. Da dieser Labi-Bub namens "Tyson" (eigentlich "Special-Edition", aber bis man ihn so später mal zurückgerufen hat, ist der Kerl über alle Berge *grins*) nicht als Einzelkind aufwachsen soll, bringen Sandra und ich unser "Trio-Infernale" (Orginalzitat von Tyson's Züchterin Ariane) nach Dausenau zu Familie Stotz und ihrem Labrador-Rudel, die uns gleich alle (Menschen und Hunde) begeistert begrüßen. Wir fühlen uns hier sofort heimisch: wahnsinns Landschaft, richtig nette und kompetente Leute und super soziale und freundliche Hunde. Wenn mich jemand nach einem richtig guten Labi-Züchter fragt: ich kenne jetzt einen :o). Auch Greta (die eigentlich "Erotic Greta Garbo of Hanging Rock" heißt) fasziniert und überrascht Sandra und mich: völlig souverän lädt sie uns regelrecht in ihre Wurfkiste ein, präsentiert stolz ihr Tyson-Baby um dann anschießend nicht weniger stolz die drei Fanny-Welpen in Beschlag zu nehmen. Innerhalb weniger Minuten sind alle frisch "gewindelt" und "angedockt", sodass man innerhalb kürzester Zeit nur noch zufriedenes Schmatzen und Welpenschnurren hört. Wir sind unbeschreiblich glücklich, die Kleinen bei dieser tollen Familie und ihren Hunden großwerden lassen zu dürfen!!!


(...die Homepage von Familie Stotz und ihren Labis + 3 DSH-Welpen - einfach Banner anklicken...)